Berlin-Hamburg mit Deutschlandticket

Langsamer und etwas mühsamer als mit dem ICE, aber viel billiger. Langsamer als mit Flixtrain, aber komfortabler und billiger. Einfach nur in den Fahrplan gucken funktioniert irgendwie (und führt abwechselnd zu Variante 1 und 2), aber es gibt mehr zu bedenken.

Enpfehlungen:

  • Unter der Woche, Sonntagfrüh, im Winter, generell bei wenig Verkehr: Variante 1
  • Wenn es 1. Klasse sein darf: Variante 1
  • Wenn bester Empfang (WLAN/Mobilfunk) benötigt wird: Variante 1, auf Variante 3 schwierig, auf Variante 2 und 4 OK außer Salzwedel-Uelzen
  • Wenn jede Minute zählt: Variante 2
  • Mit Fahrrad oder großem Gepäck oder wenn Sitzplatz garantiert sein muß: Variante 4 (bei viel Verkehr) Variante 1 (bei wenig Verkehr)
  • Bei Flugreisen: Variante 1, da direkt zum BER
  • Größtmögliche Streßfreiheit: Variante 4
  • Wenn am selben Tag Ankommen möglichst garantiert sein soll: Variante 1 oder 2
  • Wenn pünktlich ankommen wahrscheinlich sein soll: Variante 1
  • Wenn die Verzögerung bei Anschlußverlust möglichst klein sein soll: Variante 4
  • Wenn Hunger aufkommt: Variante 1 mit Pause in Ludwigslust oder Variante 2 und 4 mit Bahnhofsshop in Uelzen
  • Während der Sanierung Hamburg-Berlin August bis Jahresende 2024: Variante 3, bei Bedarf mit Ausweichstrecke Bad Kleinen-Lübeck

Variante 1: Über Schwerin

RE Richtung Wismar vom BER, Berliner Stadtbahn (außer Ostbahnhof und Charlottenburg), Spandau bis Schwerin Hbf, dann RE bis Hamburg Bergedorf, Hamburg Hbf.

Alle 2 Stunden, gut abgestimmter Anschluß in beide Richtungen, durchgehend WLAN, Steckdosen nur Berlin-Schwerin.

Variante mit den wenigsten Umstiegen, zweitschnellste Variante.

Bis Schwerin Hbf fahren, obwohl man auch schon in Schwerin Süd umsteigen könnte – ergibt bessere Chancen auf einen Sitzplatz im nächsten Zug und man hat ein Dach beim Umstieg. Ausnahme: Schweres Gepäck – der Umstieg in Schwerin Süd ist ohne Treppen.

Relativ gute Zuverlässigkeit. Bei Verspätung bis ca. 20 Minuten kann man schon in Schwerin Süd umsteigen um trotzdem Anschluß zu bekommen. Bei Verspätung bis 40 Minuten aus Berlin kann man in Ludwigslust per RB nach Hagenow Land abkürzen.

Variante mit den besten Ausweichmöglichkeiten bei Betriebsstörungen, nur das Teilstück Wittenberge-Ludwigslust ist alternativlos:

  • In Nauen (mit Plusbus 663) nach Wustermark zu Variante 2
  • In Neustadt (Dosse) Richtung Pritzwalk, dort weiter mit RE nach Berlin oder Wittenberge (nur 3x am Tag)
  • In Wittenberge nach Stendal zu Variante 2 und 4 und zum (langsameren, alternativen) RE6 nach Berlin
  • In Ludwigslust nach Hagenow Land zum RE nach Hamburg oder RB nach Schwerin wenn RE nicht fährt
  • In Schwerin zu Variante 3 nach Berlin oder Ausweichroute nach Hamburg via Bad Kleinen und Lübeck
  • In Büchen Ausweichmöglichkeit nach Hamburg via Lüneburg oder via Lübeck
  • In Hamburg-Bergedorf S-Bahn nach Hamburg oder Bus nach Mümmelsmannsberg zur U2 nach Hamburg.
  • In Wittenberge und Ludwigslust, selten in Schwerin, kann man zum Fernverkehr wechseln.

Eine Variation ermöglicht eine Pause in Ludwigslust, um dort ohne Fahrzeitverlust für 40 Minuten im Bahnhofsimbiss einzukehren: In Ludwigslust aus dem RE8 aussteigen, 40 Minuten Pause, dann mit direkter RB nach Hagenow Land zum RE1. Funktioniert in beide Richtungen.

Das große Problem dieser Variante ist die Überfüllung im RE8. Man kommt zwar irgendwie mit, aber am Wochenende insbesondere im Sommer sind Sitzplätze Mangelware. Da macht die Reise wenig Freude und die Fahrradmitnahme erst Recht nicht. Berlin-Karstädt kann man für 4,80 € Zuschlag, direkt beim Schaffner zu kaufen, in der sehr angenehmen 1. Klasse zurücklegen. Wer Zeit und ein Fahrrad hat kann in den anderen Stunden mit dem dann in Wittenberg endenden RE8 dorthin fahren, mit dem Rad nach Ludwigslust und dort per RB nach Schwerin oder Hagenow Land weiter (knapp 50 km). Wer noch mehr Zeit hat radelt Wittenberge-Dannenberg (sehr schön, Elberadweg) und von dort per RB Richtung Lüneburg-Hamburg weiter (fährt nur alle 3 Stunden).

Ab August bis Jahresende 2024 wird die Strecke saniert und nur mit Ersatzbussen benutzbar, was auch Variante 2 betrifft.

Ab 2025 wird die Route durch Verlängerung der RB Ludwigslust-Schwerin grundsätzlich stündlich fahrbar, mit einem zusätzlichen Umstieg in Wittenberge.

Variante 2: Über Rathenow, Stendal, Uelzen

RE Richtung Rathenow von Südkreuz, Hbf, Jungfernheide (hier Übergang zur Ringbahn), Spandau bis Rathenow, RB bis Stendal, RE bis Uelzen, Metronom bis Hamburg-Harburg, Hamburg Hbf.

Alle 2 Stunden im Wechsel mit Variante 1, relativ gute Zuverlässigkeit, gut abgestimmte Anschlüsse in beide Richtungen, in Rathenow knapp aber erfahrungsgemäß zuverlässig und am selben Bahnsteig, in Stendal knapp aber in Richtung Rathenow einige Minuten wartend, WLAN Rathenow-Hamburg, Steckdosen nur Stendal-Uelzen.

Schnellste Variante.

Einige Ausweichmöglichkeiten bei Betriebsstörungen:

  • In Wustermark RB nach Potsdam zu Variante 4, RB nach Oranienburg zu Variante 3, Plusbus 663 nach Nauen zu Variante 1
  • In Rathenow RB nach Brandenburg zu Variante 4
  • In Stendal nach Wittenberge zu Variante 1, nach Magdeburg zu Variante 4 Richtung Berlin
  • Zwischen Stendal und Uelzen gibt es eine Umfahrungsmöglichkeit via Wolfsburg, Gifhorn oder via Wolfsburg, Hannover Hbf. Lohnt sich dank viel längerer Fahrzeit nur bei großen Störungen.
  • In Uelzen via Soltau und Buchholz nach Hamburg.
  • In Lüneburg nach Büchen zu Variante 1.
  • In Stendal und Uelzen kann man zum Fernverkehr wechseln.

Das große Problem dieser Variante ist die Überfüllung in der RB Rathenow-Stendal, ein kleiner Dieseltriebwagen der nie für eine Verbindung zwischen Millionenstädten geplant wurde. Man kommt irgendwie mit, aber Fahrradmitnahme ist nicht sicher. Es sind nur 25 Minuten. Wer mit seinem Rad nicht mitkommt und Zeit hat kann stattdessen 50 km durch schöne Landschaft radeln. Auch der RE Stendal-Uelzen kann sehr voll werden.

Ab August bis Jahresende 2024 wird die Strecke Berlin-Hamburg saniert, die ICEs über Stendal und Uelzen umgeleitet und daher der RE Stendal-Uelzen zwischen Salzwedel und Uelzen durch Busse ersetzt – dieser Abschnitt ist nur eingleisig.

Ab 2025 wird die Route durch 2-stündliche Verlängerung der RE von Rathenow bis Stendal stündlich und mit weniger umsteigen und mehr Kapazität fahrbar (im Wechsel mit der heutigen RB Rathenow-Stendal), sehr gut!

Variante 3: Über Güstow, Bützow

RE von Südkreuz, Hbf, Gesundbrunnen Richtung Rostock bis Güstrow, RB (nur 10 Minuten) nach Bützow, RE nach Hamburg-Bergedorf, Hamburg Hbf. Ab Schwerin wie Variante 1.

Alle 2 Stunden, relativ gute Zuverlässigkeit außer an Sommerwochenenden, gut abgestimmte Anschlüsse in beide Richtungen.

Nicht so schnell, aber man kann einen Zwischenstopp in Fürstenberg zum Baden oder Paddeln einlegen oder einen Abstecher nach Warnemünde an den Ostseestrand. Landschaftlich schöne Strecke entlang vieler Seen und Wälder.

Nur einzelne Ausweichmöglichkeiten bei Betriebsstörungen:

  • In Güstrow und Neustrelitz nach Pasewalk und von dort per RE nach Berlin.
  • In Bützow (alle 2h) und Bad Kleinen (stündlich) RE nach Lübeck und dort weiter nach Hamburg.
  • Güstrow-Bützow kann via Rostock oder Schwaan umfahren werden (dann 1x weniger umsteigen aber 2h längere Fahrzeit).
  • Ab Schwerin wie bei Variante 1.
  • In Bützow und Schwerin kann man zum Fernverkehr nach Hamburg wechseln, in Neustrelitz und Oranienburg zum Fernverkehr nach Berlin.

Das große Problem dieser Variante ist die Überfüllung im RE Berlin-Güstrow an Sommerwochenenden, die kaum vermeidbar ist.

Ab August bis Jahresende 2024 wird die Strecke Berlin-Hamburg saniert, was zeitweise Auswirkungen auf den RE Rostock-Hamburg haben wird (Ersatzbusse). Diese Variante bleibt dann als Einzige die ganze Zeit ohne Ersatzbus via Ausweichroute Bad Kleinen-Lübeck durchgehend fahrbar.

Variante 4: Über Magdeburg, Uelzen

RE von Ostkreuz, Stadtbahn, Wannsee nach Magdeburg Hbf, RE Magdeburg-Uelzen (ab Stendal Variante 2 aufnehmend), Metronom nach Hamburg.

Als einzige Variante stündlich fahrbar. Gute Zuverlässigkeit, gut abgestimmte Anschlüsse in beide Richtungen. Bei Verspätung des RE aus Berlin kann man durch Umstieg in Magdeburg-Neustadt statt Hbf ein paar Minuten gutmachen.

Nicht so schnell, aber einzige Variante ohne Kapazitätsprobleme, da keine Strecken ans Meer genutzt werden und alle Teilstrecken mit großzügig dimensionierten Doppelstockzügen gefahren werden. Alle Züge (außer der RE in Berlin) werden in beide Richtungen an ihrem Startbahnhof betreten, ein Sitzplatz ist daher praktisch garantiert und es sind keine Probleme bei Fahrradmitnahme zu erwarten. Durchgängig WLAN, Steckdosen Berlin-Uelzen.

Einige Ausweichmöglichkeiten bei Betriebsstörungen:

  • In Potsdam RB nach Wustermark zu Variante 2 und Oranienburg zu Variante 3
  • In Brandenburg RB nach Rathenow zu Variante 2
  • Zwischen Magdeburg und Uelzen gibt es großräumige Umfahrungsmöglichkeiten entweder via Wolfsburg und Gifhorn oder Braunschweig und Hannover. Sehr viel längere Fahrzeit, nur bei Großstörungen.
  • Ab Stendal wie Variante 2.

Ab August bis Jahresende 2024 wird die Strecke Berlin-Hamburg saniert, die ICEs über Stendal und Uelzen umgeleitet und daher der RE Stendal-Uelzen zwischen Salzwedel und Uelzen durch Busse ersetzt – dieser Abschnitt ist nur eingleisig. Die großräumigen Umfahrungen via Wolfsburg oder Braunschweig bleiben unverändert.


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